Essen-Nord - News
11.
09.23

Erinnerung an Heinrich Hirtsiefer

Dr. Claudia Kauertz und Maria Hirtsiefer - Portrait von Heinrich Hirtsiefer

Vor 90 Jahren am 11. September 1933 wurde in Essen der preußische Minister für Volkswohlfahrt Heinrich Hirtsiefer verhaftet und in einem entwürdigenden Marsch durch die Stadt getrieben. Der vielfach ausgezeichnete und hoch geehrte katholische Minister, zeitweise sogar stellvertretender Ministerpräsident in Preußen und einer der Gründerväter der späteren Wohnungsgenossenschaft Essen-Nord eG, wurde 1933 aus seien Ämtern entlassen und erhielt ein Aufenthaltsverbot für die Stadt Essen. An den Folgen der Folter, die er bei seiner Inhaftierung in den Konzentrationslagern Kemna und Börgermoor erlitt, starb Heinrich Hirtsiefer 1941 in Berlin.

Heute erinnern unter anderem die Hirtsieferstraße und die Hirtsiefersiedlung in Essen-Altendorf an den christlichen Sozialpolitiker. Die Quellen, die über seine Verhaftung, die öffentliche Demütigung und seinen Leidensweg Auskunft geben, befinden sich im Haus der Essener Geschichte / Stadtarchiv (HdEG) und werden hier in der Dauerausstellung „Essen. Geschichte einer Großstadt im 20. Jahrhundert“ präsentiert.

Heute überreichte Maria Hirtsiefer, eine Enkelin Heinrich Hirtsiefers, dem HdEG als Dauerleihgabe ein Ölportrait ihres Großvaters aus dem Jahr 1926, das an den prominenten Minister erinnert. Die Übergabe ist Bestandteil des Gedenkjahres zur Machtergreifung der Nationalsozialisten vor 90 Jahren und markiert zugleich den Start des Projektes „katholischer Widerstand in Essen“, welches das HdEG durchführt.

Dr. Claudia Kauertz und Maria Hirtsiefer - Portrait von Heinrich Hirtsiefer